DIN-Normen

DIN und EU Normen für Schließtechnik

DIN-Deutsches Institut für Normung, mit Sitz in Berlin


DIN EN 1303

legt Anforderungen und Prüfverfahren für Schließzylinder und Schlösser fest. Geprüft werden Eigenschaften wie die Festigkeit, die Verschlusssicherheit, die Dauerhaftigkeit und Korrosionsbeständigkeit. Die für die Schließzylinder vorliegenden Eigenschaften werden durch einen achtstelligen Klassifizierungsschlüssel ausgedrückt. Im Einzelnen verbergen sich hinter den acht Stellen folgende Eigenschaften:

1. Stelle: Gebrauchsklasse (1 Klasse möglich)

Kl.
Anforderungen nach DIN EN 1303 / 2005
1
Für Anwender mit hoher Motivation zur Sorgfalt und bei geringer Wahrscheinlichkeit des Missbrauchs. Der Schließzylinder muss bei Temperaturen von -20°C bis +80°C und einem Drehmoment von 1,5 Nm betätigt werden können. Der Schlüssel muss einem Drehmoment von 2,5 Nm standhalten.


2. Stelle: Dauerhaftigkeit (3 Klassen möglich)

Ein Schließzylinder mit neuem Originalschlüssel muss eine bestimmte Anzahl Schließzyklen erbringen.

Kl.
Schließzyklen
4
25.000 Zyklen
5
50.000 Zyklen
6
100.000 Zyklen


3. Stelle: Tür Maße (keine Klassifizierung)

keine Anforderungen an Schließzylinder



4. Stelle: Feuerwiderstand (2 Klassen möglich)

Derzeit gelten die Prüfkriterien nach DIN EN 1634-1. Danach darf die feuerhemmende Wirkung der Tür durch den Schließzylinder nicht beeinträchtigt werden.

Kl.
Anforderungen
0
keine Anforderungen
1
Anforderungen nach DIN EN 1634-1 oder DIN EN 1634-2


5. Stelle: Betriebssicherheit (1 Klasse möglich)

keine Anforderungen an Schließzylinder



6. Stelle: Korrosionsbeständigkeit und Temperatur (4 Klassen möglich)

Schließzylinder müssen den Anforderungen der Klasse 3 nach DIN EN 1670 entsprechen.

Kl.
Anforderungen DIN EN 1670 Klasse 3
0
keine Anforderungen
A
hohe Korrosionsbeständigkeit, keine Temperaturbeständigkeit
B
keine Korrosionsanforderung, Temperaturforderung von -20°C bis +80°C
C
hohe Korrosionsbeständigkeit, Temperaturforderung von -20°C bis +80°C


7. Stelle: Verschlusssicherheit (6 Klassen möglich)

  • V mind. Anz. = Mindestanzahl der effektiven Verschiedenheiten
  • Z mind. Anz. = Mindestanzahl der beweglichen Zuhaltungen
  • gl. Stufen max. Anz. = gleichtiefe Stufen Höchstanzahl
  • gl. Stufen nb. = gleichtiefe Stufen nebeneinander
Kl.
V mind. Anz.
Z mind. Anz.
gl. Stufen max. Anz.
gl. Stufen nb.
1
100
2
100 %
-
2
300
3
70 %
2
3
15.000
5
60 %
2
4
30.000
5
60 %
2
5
30.000
6
60 %
2
6
100.000
6
50 %
2


8. Stelle: Angriffswiderstand (3 Klassen möglich)

  • AD in min = Aufbohrdauer in Minuten
  • GD-ZK in kN = Gesamtdauer gegen Zugkraft in kN
  • ZK in kN = Zugkraft in kN
Kl.
AD in min
GD-ZK in kN
ZK in kN
0
-
-
-
1
3
5
15
2
5
10
15


DIN 18257

Norm für Schutzbeschläge und Schutzrosetten
Baubeschläge-Schutzbeschläge-Begriffe, Maße, Anforderungen und Kennzeichnung

  • ES0 oder 1 = geringe Einbruchhemmung
  • ES1 oder 2 = mäßige Einbruchhemmung
  • ES2 oder 3 = starke Einbruchhemmung
  • ES3 oder 4 = extreme Einbruchhemmung


DIN EN 1154

Diese Norm legt die Anforderungen für entsprechende Türschließmittel fest und leistet einen wichtigen Beitrag dazu, dass sich eine Tür zuverlässig und kontrolliert schließt.

Viele Türschließer und Automatiktürantriebe sind einstellbar. Diese werden dann mit Angaben wie EN 2 - 6 versehen.

Schließkraft
Türflügelbreite maximal
Türgewicht bis
EN 1
750 mm
20 kg
EN 2
850 mm
40 kg
EN 3
950 mm
60 kg
EN 4
1100 mm
80 kg
EN 5
1250 mm
100 kg
EN 6
1400 mm
120 kg
EN 7
1600 mm
160 kg


DIN EN 12209

Schlösser und Baubeschläge - Schlösser - Mechanisch betätigte Schlösser und Schließbleche - Anforderungen und Prüfverfahren


Diese Norm legt Anforderungen und Prüfverfahren für die Dauerfunktionstüchtigkeit, der Festigkeit, der Schutzwirkung und Wirkungsweise von mechanisch betätigten Schlössern und deren Schließbleche fest.

1. Stelle: Gebrauchskategorie

Kl.
Bedeutung
1
für Nutzung durch Personen mit großem Anreiz zur Sorgfalt, geringe Missbrauchswahrscheinlichkeit, z.B. Wohnbereich
2
für Nutzung durch Personen mit großem Anreiz zur Sorgfalt, gewisse Wahrscheinlichkeit des Missbrauchs, z.B. Bürotüren
3
für Nutzung durch Öffentlichkeit mit wenig Anreiz zur Sorgfalt, hohe Wahrscheinlichkeit des Missbrauchs, z.B. öffentliche Gebäude


2. Stelle: Dauerfunktionstüchtigkeit

Kl.
Bedeutung
A
50.000 Prüfzyklen, keine Belastung der Falle
B
100.000 Prüfzyklen, keine Belastung der Falle
C
200.000 Prüfzyklen, keine Belastung der Falle
F
50.000 Prüfzyklen, Belastung der Falle 10 N
G
100.000 Prüfzyklen, Belastung der Falle 10 N
H
200.000 Prüfzyklen, Belastung der Falle 10 N
L
100.000 Prüfzyklen, Belastung der Falle 25 N
M
200.000 Prüfzyklen, Belastung der Falle 25 N
R
100.000 Prüfzyklen, Belastung der Falle 50 N
S
200.000 Prüfzyklen, Belastung der Falle 50 N
W
100.000 Prüfzyklen, Belastung der Falle 120 N
X
200.000 Prüfzyklen, Belastung der Falle 120 N


3. Stelle: Tür Masse und Schließkraft

Kl.
Bedeutung
1
Tür Masse bis 100 kg, maximal 50 N Schließkraft
2
Tür Masse bis 200 kg, maximal 50 N Schließkraft
3
Tür Masse über 200 kg oder vom Hersteller festgelegt, maximal 50 N Schließkraft
4
Tür Masse bis 100 kg, maximal 25 N Schließkraft
5
Tür Masse bis 200 kg, maximal 25 N Schließkraft
6
Tür Masse über 200 kg oder vom Hersteller festgelegt, maximal 25 N Schließkraft
7
Tür Masse bis 100 kg, maximal 15 N Schließkraft
8
Tür Masse bis 200 kg, maximal 15 N Schließkraft
9
Tür Masse über 200 kg oder vom Hersteller festgelegt, maximal 15 N Schließkraft


4. Stelle: Eignung für die Verwendung an Feuer- und Rauchschutztüren (Klasse 0 und Klasse 1)

Kl.
Bedeutung
0
nicht für die Verwendung an Feuerschutz-/Rauchschutztüren zugelassen
1
Geeignet zur Verwendung, vorbehaltlich der zufriedenstellenden Bewertung des Beitrages des Schlosses zur Feuerwiderstandsfähigkeit. Diese Bewertung liegt außerhalb des Anwendungsbereiches dieser Norm.


5. Stelle: Sicherheit

Kl.
Bedeutung
0
keine Sicherheitsanforderungen


6. Stelle: Korrosionsbeständigkeit und Temperatur

Kl.
Bedeutung
0
keine definierte Korrosionsbeständigkeit, keine Temperaturanforderung
A
geringe Korrosionsbeständigkeit, keine Temperaturanforderung
B
mittlere Korrosionsbeständigkeit, keine Temperaturanforderung
C
hohe Korrosionsbeständigkeit, keine Temperaturanforderung
D
sehr hohe Korrosionsbeständigkeit, keine Temperaturanforderung
E
mittlere Korrosionsbeständigkeit, Temperaturanforderung –20 °C bis +80 °C
F
hohe Korrosionsbeständigkeit, Temperaturanforderung –20 °C bis +80 °C
G
sehr hohe Korrosionsbeständigkeit, Temperaturanforderung –20 °C bis +80 °C


7. Stelle: Schutzwirkung und Anbohrwiderstand

Kl.
Bedeutung
1
Mindestschutzwirkung und kein Anbohrwiderstand
2
geringe Schutzwirkung und kein Anbohrwiderstand
3
mittlere Schutzwirkung und kein Anbohrwiderstand
4
hohe Schutzwirkung und kein Anbohrwiderstand
5
hohe Schutzwirkung mit Anbohrwiderstand
6
sehr hohe Schutzwirkung und kein Anbohrwiderstand
7
sehr hohe Schutzwirkung mit Anbohrwiderstand


8. Stelle: Türbezogener Verwendungsbereich

Kl.
Bedeutung
A
Einsteckschloss, uneingeschränkte Verwendung (Drehflügel- und Schiebetür)
B
Einsteckschloss, Drehflügeltür
C
Einsteckschloss, Schiebetür
D
Kastenschloss, uneingeschränkte Verwendung (Drehflügel- und Schiebetür)
E
Kastenschloss, Drehflügeltür
F
Kastenschloss, Schiebetür
H
Einsteckschloss, Drehflügeltür, Stulp gestützt
J
Kastenschloss, uneingeschränkte Verwendung (Drehflügel- und Schiebetür)
K
Einsteckschloss, Drehflügeltür, Ausgangsüberwachung durch Schlüssel
L
Einsteckschloss, Schiebetür, Ausgangsüberwachung durch Schlüssel
M
Kastenschloss, Drehflügeltür, Ausgangsüberwachung durch Schlüssel
N
Kastenschloss, Schiebetür, Ausgangsüberwachung durch Schlüssel
P
Einsteckschloss, Drehflügeltür, Stulp gestützt, Ausgangsüberwachung durch Schlüssel
R
Kastenschloss, Drehflügeltür (nur nach innen öffnend), Ausgangsüberwachung durch Schlüssel
S
Einsteckschloss, uneingeschränkte Verwendung Drehflügel- und Schiebetür, Ausgangsüberwachung durch Schlüssel
T
Kastenschloss, uneingeschränkte Verwendung (Drehflügel- und Schiebetür), Ausgangsüberwachung durch Schlüssel


9. Stelle: Art der Schlüsselbetätigung und Verriegelung

Kl.
Bedeutung
0
nicht zutreffend
A
Zylinderschloss, manuelle Verriegelung
B
Zylinderschloss, automatische Verriegelung
C
Zylinderschloss, manuelle Verriegelung mit Zwischenverriegelung
D
Zuhalte Schloss, manuelle Verriegelung
E
Zuhalte Schloss, automatische Verriegelung
F
Zuhalte Schloss, manuelle Verriegelung mit Zwischenverriegelung
G
Schloss ohne Schlüsselbetätigung, manuelle Verriegelung
H
Schloss ohne Schlüsselbetätigung, automatische Verriegelung


10. Stelle: Art der Spindelbetätigung

Kl.
Bedeutung
0
Schloss ohne Nuss
1
Schloss für Knauf Betätigung oder Drücker mit Hochhaltefeder
2
Schloss für Betätigung eines Türdrückers ohne Hochhaltefeder
3
Schloss für Betätigung eines Türdrückers mit hoher Beanspruchung und starker Hochhaltefeder
4
Schloss für vom Hersteller festgelegte Betätigung eines Türdrückers mit hoher Beanspruchung und starker Hochhaltefeder


11. Stelle: Anforderung an die Schlüsselkennung

Kl.
Bedeutung
0
keine Anforderung
A
mindestens 3 Zuhaltungen
B
mindestens 5 Zuhaltungen
C
mindestens 5 Zuhaltungen, erweiterte Anzahl an wirksamen Schließungsverschiedenheiten
D
mindestens 6 Zuhaltungen
E
mindestens 6 Zuhaltungen, erweiterte Anzahl an wirksamen Schließungsverschiedenheiten
F
mindestens 7 Zuhaltungen
G
mindestens 7 Zuhaltungen, erweiterte Anzahl an wirksamen Schließungsverschiedenheiten
H
mindestens 8 Zuhaltungen, erweiterte Anzahl an wirksamen Schließungsverschiedenheiten


DIN 18273

Nach dieser Norm werden Drückergarnituren der Feuerschutz- und Rauchschutzbeschläge zertifiziert.

Die Türdrückergarnituren werden dabei unterschieden zwischen:

  • Standardgarnituren
  • Antipanikgarnituren
  • Wechselgarnituren

Alle Beschläge für Feuer- und Rauchschutztüren gehören zur Gruppe der Spezialbeschläge mit bauaufsichtlicher Zulassung.
Herstellerzeichen dafür sind: DIN 18273 FS (Feuerschutzgarnitur) bzw. DIN 18273 RD (Rauchschutzgarnitur)

Türdrückergarnituren, die dieser Norm entsprechen, sind mechanisch so ausgebildet, dass bei ordnungsgemäßem Gebrauch die Funktion und Schutzwirkung des Beschlags auch nach längerer Einsatzdauer sichergestellt sind.
Damit wird auch letztlich die Schutzwirkung des Türabschlusses, an dem sie montiert wurde, sichergestellt.

Die DIN 18273 gilt für alle Bauarten von Türdrückern in ein- oder zweiflügeliger Ausführung.

Wesentliche Merkmale sind:

  • Der Vierkantstift zur Betätigung der Drücker muss aus Stahl sein und grundsätzlich einen Querschnitt von 9 x 9 mm haben.
  • Feuerschutz-Türgriff-Garnituren müssen bei der Dauerfunktionsprüfung 200.000 Öffnungs- und Schließvorgängen standhalten.
  • Die mit Brandschutzbeschlägen ausgerüsteten Türen müssen auch nach einem Brand noch begehbar sein.


DIN 18251-1

Einsteckschlösser für gefälzte Türen

legt Begriffe, Maße, Anforderungen, Prüfungen und die Kennzeichnung von Einsteckschlössern mit Falle und/ oder Riegel einschließlich Einsteckschlössern mit Selbstverriegelung fest



DIN 18251-2

Einsteckschlösser für Rohrrahmentüren

legt Begriffe, Maße, Anforderungen, Prüfungen und die Kennzeichnung von Einsteckschlössern mit Falle und/ oder Riegel einschließlich Einsteckschlössern mit Selbstverriegelung fest, die für den Einbau in Rohrrahmentüren geeignet sind



DIN 18251-3

Einsteckschlösser für Mehrfachverriegelungen

In der DIN 18251-3 werden die Begriffe, Maße, Anforderungen, Prüfungen und die Kennzeichnung von Einsteckschlössern als Mehrfachverriegelungen mit Falle und Riegel einschließlich Mehrfachverriegelungen mit Selbstverriegelung festgelegt. Diese DIN-Norm hat nur Gültigkeit für Mehrfachverriegelungen die für den Einbau eines Profilzylinders nach DIN 18252 vorgesehen sind. Sie gilt nicht für Mehrfachverriegelungen in Fluchttüren.



DIN 18251 T 2 und T 3

dienen als Grundlage für die sicherungstechnische Empfehlung der Polizei und für die Herausgabe des Herstellerverzeichnisses der Kommission Polizeiliche Kriminalprävention (KPK) über geprüfte und zertifizierte einbruchhemmende Produkte



DIN EN 1906

sind die europäische Norm und die internationale Richtlinie für Beschläge. Diese Prüfung simuliert das Verhalten des Produktes im täglichen Gebrauch